"Tot ist nur, wer vergessen ist" (Immanuel Kant)
Der Wiener Zentralfriedhof ist wohl jedem Wiener und jeder Wienerin ein Begriff. Aber die meisten wissen nichts bis wenig über die Geschichte dieses Friedhofs. Auch Du gehörst du dieser Gruppe? Das kannst Du jetzt hier ändern. Ich erzähle dir gerne einiges Wissenswerte über die Entstehung dieses Ortes. Ich selbst war unzählige Male am Friedhof, bis ich begann, mich für die Geschichte dieses Ortes und auch für seine "Bewohner" zu interessieren. Immer tiefer zog mich die Materie in ihren Bann. Heute bin ich ein großer Fan des Friedhofs und versuche meine Begeisterung auch an andere weiterzugeben.
Die jüdische Familie Robinso(h)n brachte einige interessante Persönlichkeiten hervor. Darunter waren einige Sänger und Schauspieler. Es gab auch eine besondere Beziehung zum Kaiserhaus. Die Vorfahren dieser Familie stammen aus Stanislau in Galizien, dem heutigen Ivano-Frankivsk in der Ukraine. Lesen Sie auch Teil 1 dieser Familiengeschichte!
Die Schreibweise des Familiennamens wandelte sich im Laufe der Zeit. Innerhalb der Familie kam sowohl die Form "Robinsohn", als auch "Robinson" zur Anwendung. Der Einfachheit halber verwende ich hier einheitlich „Robinson“.
Fam. Adolf Robinson und Eleonore Hahn von Hahnenheim
Adolf Robinson kam als drittes Kind von Anna und Joel Robinson am 8. Juli 1839 in Stanislau zur Welt. (In den meisten Aufzeichnungen wird sein Geburtsjahr mit 1838 angegeben. Ich habe aber einen Geburtseintrag in den Matriken von 1839 gefunden). Er war äußerst musikalisch und erhielt Gesangsunterricht von Heinrich Proch und Richard Lewy in Wien. Schließlich wurde er ein Schüler des Gesangspädagogen Francesco Lamperti in Mailand. 1857 oder 1859 debütierte Adolf am Stadttheater Olmütz. Er sang dort den „Carlos“ in „Ernani“.
1860/61 hatte er ein Engagement in Graz und danach gastierte er an der Wiener Hofoper. Mit 23 Jahren war er bereits erster Bariton an der königlichen Oper in Berlin.
1869 kursierten Gerüchte über eine mögliche Verlobung Adolfs. Div. Zeitungen glaubten zu wissen, dass er mit einer Künstlerin verlobt sei. Allerdings hatte man mehrere Damen „in Verdacht“, die Auserwählte zu sein. Tatsächlich war Adolf mit der Sopranistin Eleonore Hahn liiert.