"Tot ist nur, wer vergessen ist" (Immanuel Kant)
Der Wiener Zentralfriedhof ist wohl jedem Wiener und jeder Wienerin ein Begriff. Aber die meisten wissen nichts bis wenig über die Geschichte dieses Friedhofs. Auch Du gehörst du dieser Gruppe? Das kannst Du jetzt hier ändern. Ich erzähle dir gerne einiges Wissenswerte über die Entstehung dieses Ortes. Ich selbst war unzählige Male am Friedhof, bis ich begann, mich für die Geschichte dieses Ortes und auch für seine "Bewohner" zu interessieren. Immer tiefer zog mich die Materie in ihren Bann. Heute bin ich ein großer Fan des Friedhofs und versuche meine Begeisterung auch an andere weiterzugeben.
Herkunft und Jugend
Die Vorfahren der Familie Angeli stammten ursprünglich aus einem altadeligen Patrizierhaus in Venedig. 5 Brüder gingen im 16. Jahrhundert nach Tirol. Dort bestätigte Kaiser Maximilian II. ihren Adelsrang. Gleichzeitig ergänzten sie ihr altes Wappen, das 2 Himmelschlüssel trug, mit dem „Lamm Gottes“, dem Stadtwappen von Brixen. Einer dieser Brüder war ein direkter Vorfahre von Heinrich von Angeli.
Ein Zweig der Angelis lebte in Wien. Die Mitglieder waren schon seit mehreren Generationen Wachshändler. Einer von ihnen war Josef von Angeli. Er war 2 x verheiratet und hatte mindestens 5 Kinder:
Joseph Johann v. Angeli (1809-1870) übersiedelte nach Ödenburg (Sopron). Er heiratete Ottilie Szalasz (1812-1899) und pachtete von 1838 – 1850 den „Gasthof zum König von Ungarn" in Ödenburg.
Das Hotel war eines der ältesten Gasthöfe der Stadt. Angeblich existierte es schon im 16. Jahrhundert. Unter dem Namen „Zum roten Ochsen“ scheint es in historischen Dokumenten auf. Ein früherer Besitzer war Graf Franz Szechenyi (1754-1820), der das Haus samt Gastgeberrecht erstmals verpachtete. 1795 verfügte das Hotel über 19 Gästezimmer. Die Angelis führten nicht nur den Betrieb, sondern wohnten auch an dieser Adresse. Es galt als das beste Hotel in Ödenburg. Hier bezogen im Laufe der Jahre auch immer wieder bekannte Persönlichkeiten Quartier. Unter ihnen waren Künstler wie Franz Liszt, der 1840 dort nächtigte, aber auch gekrönte Häupter wie Kaiser Franz Josef.