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Familie Alder

In der Familie Alder gab es einige Angestellte der Liechtensteinischen Forstverwaltung. Jagd spielte bei den meisten Mitgliedern eine große Rolle. Viktor Alder gründete eine Munitionsfabrik, die im 1. WK große Bedeutung erlangte. Ironischerweise kam er bei einem Jagdunfall ums Leben. Äußerst interessant sind auch die vielen Verwandtschaftsverhältnisse zu namhaften Personen.

Herkunft

Christian Dominicus Alder (1758-1818) stammte aus Polen. Er heiratete Anna Zawoszd, deren Vater Jäger in Horka nad Moravou (Tschechien) war. Christian und Anna hatten mindestens 6 Kinder:

  • Johann (1792-1840)
  • Fanny (1800-1865) ⚭ Hr. Czegley
  • Ferdinand (1800-1850) ⚭ Rosa Baka
  • Karoline (1803-1885) ⚭ Johann Spiller (1802-1872)
  • Wilhelm (1806-1875) ⚭ Josefa Sechert (1815-1886)
  • Ottilie († 1863) ⚭ Hr. Dakward

Die Familie lebte in Náklo (Tschechien). Dort kam am 26. September 1806 auch ihr Sohn Wilhelm als ihr 5. Kind zur Welt. Er heiratete am 3. Feber 1836 in der Olmützer Stadtpfarrkirche Josefa Sechert. Die Jagd dürfte in der Familie eine große Rolle gespielt haben. Jedenfalls war der Vater der Braut beim Fürsten Liechtenstein „Waldbereiter“ in Goldenstein. Auch Wilhelm schlug diese Berufsrichtung ein und wurde fürstlich Liechtensteinischer Forstbeamter im Neuschloss bei Nessowitz. Er brachte es dort bis zum Forstamtsleiter.   

Stammbaum der Familie Alder

Wilhelm und Josefa Alder hatten 3 Buben und 2 Mädchen, wobei Maria und Viktor Zwillinge waren:

  • Hans (Johann) (1841-1885) ⚭ 1.  Emma Augustin (1853-1877)
                                                                 2. Fanny Hefele (1861-1903)
  • Maria (1844-1903) ⚭ Karl v. Ott (1835-1904)
  • Viktor Maria (1844-1896) ⚭ 1. Hermine Sophie Reisser (1849-1871)
                                                            2. Maria Kopitsch (1855-1921)
  • Wilhelm (1847-1924) ⚭ Beatrix Krützner (1855-1933)
  • Else (1854-1916) ⚭ Heinrich Fiedler (*1850)  

Die letzten Jahre dürfte das Ehepaar Wilhelm und Josefa Alder in Prag gelebt haben. Wilhelm starb dort am  1.April 1875. Seine Ehefrau folgte ihm am 4. Mai 1886 nach.  

 

Familienzweig Hans Alder (1841-1885)

Geburtsmatrikel Hans Alder 1841

Joannes Wilhelm Gustaf (Hans) Alder war der Erstgeborene von Wilhelm und Josefa Alder. Er erblickte am 25. April 1841 in Rohle (Tschechoslowakei) das Licht der Welt. Wann genau er nach Wien kam, konnte ich nicht herausfinden. Ich fand aber Nachweise, dass er sich jedenfalls um 1870 bereits in Wien aufhielt. Hans arbeitete hier vorerst im Unternehmen seines Bruders Viktor als Prokurist mit. Ab 1881 machte sich Hans mit einer eigenen „Vermischtwaren- und Gifthandlung“ selbständig. Das Unternehmen befand sich im 5. Bezirk, in der Hundsthurmerstraße 90. 

Am 19. November 1871 heiratete der 30jährige Hans Alder die aus Sternberg stammende 18jährige Emma Augustin (1853-1877). Die Hochzeit fand in der Heimat der Braut statt.  Emmas Vater betrieb dort eine Fabrik, ihr Bruder war Forstmeister. Emma zog zu ihrem Ehemann nach Wien, wo sie im 5. Bezirk, in der Amtshausstraße 2 wohnten. Ende Dezember 1872 stellte sich das erste Mal Nachwuchs ein. 

  • Ida (1872-1873)
  • Maria (1874-1875)
  • Elisabeth (1874-1876)
  • Ella (Gisela) (1877-1953)

Das Glück der kleinen Familie währte aber nicht lange. Das kleine Mädchen Ida starb am 4.1.1873, nur 14 Tage nach ihrer Geburt. Am 3.3.1874 brachte Emma Alder Zwillinge zur Welt. Aber auch diese beiden Mädchen überlebten das Kleinkindalter nicht. Marie starb am 2.10.1875 an Gehirnhautentzündung. Ihre Schwester Elisabeth folgte ihr ein Jahr später nach. Die Alders übersiedelten dann in die Obere Bräuhausgasse 16. Am 11. Mai 1877 erblickte Töchterchen Gisella Victoria das Licht der Welt. Das kleine Mädchen hielt sich im Leben fest. Emma Alder erholte sich allerdings nicht mehr von der Geburt. Sie starb am 26.7.1877 an Bauchfellentzündung. Sie wurde am Zentralfriedhof bestattet. Ihr Grab existiert allerdings nicht mehr. Nun war Hans mit seiner kleinen Tochter alleine. Wer sich dann um die beiden gekümmert hat, ließ sich nicht eruieren.

Hans Alder (1841-1885)

Im September 1879 heiratete Hans wieder. Die Auserwählte war diesmal die 17jährige Tochter des k.k. Hof- und Kunsttischlers Vincenz Hefele Jun. (1820-1892). Hans und Fanny (Franziska) Hefele dürften sich über ihren Vater Vincenz kennengelernt haben. Hans und Vincenz waren Schützenkollegen. Beide waren im Vorstand der Österreichischen Bundesschützen aktiv. Aber auch mit dem Olmützer Schützenverein waren die beiden Herren eng verbunden. Beim jährlichen Kaiserschießen waren sie selbstverständlich auch immer dabei.   

Trauungsmatrikel 1879 Hans Alder und Fanny Hefele

Die Hochzeit von Hans Alder und Fanny Hefele fand am 2. September 1879 in der Pfarrkirche Rossau statt. Am 16. Juli 1880 kam Töchterchen Emma Barbara Josefa  (1880-1918) zur Welt. Die Namen erhielt das Mädchen zu Ehren von Hans 1. Frau, seiner Mutter und Fannys Mutter.   

 

Das Glück schien perfekt. Die Kinder gediehen prächtig und auch die Geschäfte liefen gut. Am 22. Juli 1880 nahm Hans am ersten österreichischen Bundesschießen in Wien teil.  Im Juli 1882 wurde Hans Schützenkönig beim Königsschießen in Olmütz. Den gewonnenen Pokal spendete er 2 Jahre später dem Olmützer Museum zur Erinnerung. Auch im August 1884 ging Hans Alder beim mährischen Landesschießen als Bester hervor und gewann damit den vom Fürsten von und zu Liechtenstein gespendeten Pokal.  1885 wurde Hans zum Ehrenmitglied des Österr. Schützencomités ernannt. Beim Festbankett anlässlich des 2. Österreichischen Schützenfestes in Innsbruck hielt Hans Alder eine Rede und brachte einen Toast auf die Armee aus. Unterstrichen wurden seine Worte mit dem Radetzkymarsch.     

Hans Alder litt lange Zeit an Asthma. Anfang Oktober 1885 reiste Hans Alder gemeinsam mit seinem Schwiegervater Vincenz Hefele zu einem Schützen-Jubiläumsfest nach Frankfurt, zu dem sie eingeladen worden waren. Sie nahmen dort auch an einem Festschießen teil. In der Nacht darauf klagte Hans Alder über Beklemmungen und Atembeschwerden. Am nächsten Morgen, den 6. Oktober 1885, schien es ihm allerdings wieder besser zu gehen.  Er traf noch mit seinen Freunden zusammen. Plötzlich fühlte er sich unwohl, stürzte und brach tot zusammen. Hans Alder wurde nur 44 Jahre alt. Vinczenz Hefele sandte ein Telegramm mit der Schreckensnachricht an Freunde in Wien. Sie sollten der Familie die traurige Botschaft schonend überbringen. Die Leiche von Hans Alder wurde mit der Bahn nach Wien gebracht.  Die Überführung überwachte sein Schwiegervater. Hans Alder wurde am Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Das Grab existiert heute leider nicht mehr.  

 

Das Unternehmen von Hans Alder übernahm sein Bruder Viktor und führte es als Filiale seines eigenen Betriebes weiter.   

 

1905 veranstalteten die Wiener Schützen ein Gedenkfestschießen. Es fand zu Ehren der verstorbenen Stifter und Mitglieder statt und war u.a. auch Hans Alder gewidmet.  

 

Hans Alders Witwe Fanny, erreichte auch nur ein Lebensalter von 42 Jahren. Sie starb am 25. Dezember 1903 im Wiener AKH an einer Gehirnentzündung. Sie wurde wie ihr Ehemann auf dem Zentralfriedhof beerdigt. Leider ist ihr Grab nicht mehr existent.    

 

Gisela (Ella) (1877-1953), die Tochter aus erster Ehe von Hans Alder, heiratete im Juli 1900 den aus Olmütz stammenden Dr. Hans Krick. Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor: 

  • Hans
  • Ilse (1904-2002) ⚭ Heinrich Pabst (1890-1951)
  • Gertrud (Gerti) 

Dr. Hans Krick war 1. Sekretär der Olmützer Handelskammer und gleichzeitig im Gemeinderat von Olmütz tätig. Er war auch an der Gründung des deutschen Theatervereins in Olmütz maßgeblich beteiligt. 1911 zeichnete ihn der Kaiser mit dem Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens aus.  

 

Aber auch Ella war nicht untätig. Sie engagierte sich im Evangelischen Frauenverein der Gustav-Adolf-Stiftung in Olmütz, sowie im Frauen-Wohltätigkeitsverein. 1914 wurde ein Reservespital des Roten Kreuzes im Ursulinenkloster Olmütz eingerichtet.  Hierher wurden die Kranken und Verwundeten von den Kriegsschauplätzen gebracht. Gemeinsam mit anderen Frauen übernahm Ella Krick dort die Pflege der Kranken. 

 

1918 gab es Versorgungsprobleme von stillenden Müttern und Kleinkindern mit Milch. Die Stadt Olmütz organisierte dann in einer Koch- und Haushaltungsschule eine Abgabestelle. Ella richtete die Milchausgabe ein und leitete sie auch.    

 

Emma (1880-1918), die Tochter aus 2. Ehe von Hans Alder, heiratete im November 1905 den aus Hohenelbe stammenden Advokaten Dr. Karl Kober (1878-1918). Der Ehe entstammte ein Sohn namens Fritz. 1914 übernahm Dr. Karl Kober eine Kanzlei in Innsbruck. Er erkrankte allerdings bald darauf unheilbar. Emma, die ebenfalls leidend war, starb plötzlich und unerwartet. Man fand sie am 20.07.1918 tot in ihrem Bett. Sie wurde nur 38 Jahre alt. Karl wurde danach vom Gericht in Innsbruck wegen Geistesschwäche entmündigt. Zum Kurator wurde der Fabrikant Rudolf Alder (Sohn von Johann Alders Bruder Viktor und damit Emmas Cousin) bestellt. Nur kurze Zeit darauf starb Dr. Karl Kober am 23.08.1918 im Alter von 40 Jahren.  

 

Familienzweig Maria Alder (*1844-1903) verh. Ott 

Maria Alder kam wie ihr Zwillingsbruder Victor am 28. September 1844 zur Welt. Sie heiratete am 19. August 1861 in Hohenau den aus Kiritein (Tschechien) stammenden Lehrer Karl von Ott (1835-1904). Aus der Ehe gingen 2 Töchter hervor:

  • Wilhelmine  Erich Morawek
  • Marie (1864-1915)  Erwin Willigk (1863-1940)

Karl unterrichtete zuerst in der Oberrealschule in Olmütz. Er wechselte dann an die k.k. deutsche Oberrealschule in Prag. Als 1873 die 2. Deutsche Staatsrealschule in Prag eröffnet wurde, übernahm Karl die Leitung dieser Anstalt. Er unterrichtete die Fächer Physik, Maschinenlehre, darstellende Geometrie und Stenographie. Er schrieb auch ein Buch über die Grundzüge des graphischen Rechnens und der graphischen Statik. Dieses wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Karl war auch Honorardozent an der deutschen technischen Hochschule in Prag. Im Jänner 1882 verlieh ihm der Kaiser den Titel „außerordentlicher Professor“. Später wurde er mit dem Titel „Regierungsrat“ ausgezeichnet.  Anlässlich seiner Versetzung in den Ruhestand, erhielt er vom Kaiser den "Orden mit eiserner Krone 3. Klasse" verliehen. Die normalerweise anfallende Taxe wurde ihm erlassen.  

 

Marie von Ott starb im April 1903 im Alter von 59 Jahren. Nur ein Jahr später erlag Karl von Ott am 23. August 1904 einem Herzinfarkt. Ihre letzten Ruhestätten befinden sich am Friedhof Olšany in Prag

Tochter Wilhelmine (Mina) heiratete den fürstlich liechtensteinischen Revierförster Erich Morawek.  

 

Tochter Marie (1864-1915) ehelichte den Chemie-Studenten Erwin Willigk. Dieser wurde technischer Betriebsleiter in der Dynamitfabrik Alfred Nobels in Wien. Erwins Nichte Berta Czuber (1879-1979), die Tochter seines Bruders Professor Emanuel Czuber (1851-1925) und Berta Willigk (1859-1953), heiratete 1909 ohne Zustimmung des Kaisers den Erzherzog Ferdinand Karl (1868-1915). Begraben sind die Angehörigen dieses Familienzweiges am Wiener Zentralfriedhof.
HinweisDetails über diese Familie und die außergewöhnliche Liebesgeschichte findest Du in meinem Blog-Artikel über die Familie Willigk

 

Familienzweig Viktor Maria Alder Sen. (1844-1896) 

Viktor Maria Alder (1844-1896)

Viktor Maria Alder kam am 28. September 1844 gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Maria in Pitschendorf zur Welt. Über seine Jugend und seine Ausbildung ist leider nichts bekannt.

 

1869 eröffnete Viktor gemeinsam mit dem Apotheker Carl Reisser (1815-1889) in Wien die „Chemische Produkten- und Patronen-Füllungs-Fabrik C. Reißer & Alder“. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der Hundsthurmerstraße-Nr. 113. Neben chemischen Produkten aller Art, widmeten sich die beiden vor allem der Füllung von Patronen-Hülsen. Seit der Einführung von Hinterlader-Gewehren, die erstmals im deutschen Krieg 1866 verwendet wurden, gab es eine enorme Nachfrage nach entsprechender Munition. Carl Reisser brachte sein Wissen über Chemie ein, Viktor Alder kannte sich mit Munition aus. 

Am 22. November 1869 heiratete Viktor Alder Hermine Sophie Reisser (1849-1871). Sie war die Tochter seines Geschäftspartners, der nun auch sein Schwiegervater wurde. Am 14.2.1871 kam Tochter Helene Karoline (1871-1929) zur Welt. Die Freude über den Nachwuchs wurde allerdings durch den Tod Hermines getrübt. Sie starb am 6.3.1871 im 22. Lebensjahr an Typhus. Beerdigt wurde sie am Hundsthurmer Friedhof. 

Hinweis: Mehr über Carl Reisser und seine Familie findest du im Blog-Artikel "Carl Reisser"!

Maria Alder geb. Kopitsch (1855-1921)
Maria Alder geb. Kopitsch

Am 14.11.1874 heiratete Viktor in Reindorf bei Wien (heutiger 15. Bezirk) dann die 19jährige Maria Kopitsch (1855-1921). Maria stammte aus Datschitz in Mähren. Ihr Vater war dort k.k. Landesgerichtsrat und Bezirksvorsteher gewesen. Er starb bereits 1858 im Alter von nur 53 Jahren. Bei der Hochzeit von Viktor und Maria fungierte Carl Reisser als Beistand.  

 

Im Laufe der Jahre vergrößerten noch 4 Kinder die Familie:

  • Viktor (1877-1948) ⚭ Hermine Dolainski (1878-1965)
  • Rudolph (*1878) ⚭ Beatrix Alder (1884- 1945)
  • Maria Pia (1880-1971) ⚭ Dr. Victor Hrdliczka
  • Ernst (1881-1918) ⚭ Johanna Dolainski (1886-1982)
Weihnachtsspiel in der Familie Alder

Auf dem Bild sieht man die Kinder Viktor, Rudolph, Maria und Ernst 1887 bei einem Weihnachtsspiel.  Ihre große Schwester Helene, aus erster Ehe ihres Vaters, war zu diesem Zeitpunkt bereits 16 Jahre alt und hat wohl bei dieser Aufführung nicht mitgespielt. Sie wuchs aber mit ihren Halbgeschwistern auf. 

1874 wurde das Unternehmen von Viktor und seinem 1. Schwiegervater aufgelöst. Viktor gründete dann 1875 das Nachfolgeunternehmen. Viktors Bruder Johann Alder war Prokurist dieser Firma. 1881 stieg er aus dem Unternehmen aus und machte sich selbständig. Nach dem plötzlichen Tod von Johann Alder im Jahre 1885 übernahm Viktor Alder dessen Unternehmen „J.W.Alder“ und gliederte es in seinen Betrieb ein. 

 

Viktors Gewerbe war nicht ganz ungefährlich. Das zeigte sich durch zahlreiche Unglücksfälle in seiner „Zundhütchenfabrik“ in der Simmeringerstraße in Favoriten:

Am Morgen des 27.7.1876 explodierte in einer Arbeiterhütte der Zündstoff und zerstörte dabei die ganze Hütte. 

 

Am 7. Juni 1880 explodierte durch die Ungeschicklichkeit eines Arbeiters eine Zündmasse. Der Arbeiter Nikolaus Zlabodnik erlag einige Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Die Bretterhütte in der das Unglück geschah, wurde vollständig zerstört. 

 

Am 27.2.1883 kam es erneut zu einer Explosion. Kurz nach der Mittagspause waren mehrere Arbeiterinnen mit dem Füllen von Kapseln mit Knallquecksilber beschäftigt, als plötzlich eine heftige Detonation erfolgte. Vorerst glaubte man, dass ein Dampfkessel explodiert sei. Es stellte sich allerdings heraus, dass in dem „Füllhaus“ eine größere Menge Knallquecksilber-Zündsatz explodiert war. Die Arbeiterinnen stürzten sofort aus dem Gebäude um sich zu retten. Zwei Arbeiterinnen schafften es aber nicht rechtzeitig das Haus zu verlassen. Eine von ihnen, Anna Höfelmayer, trug nur leichte Verletzungen davon. Die zweite, Christine Ipfer, wurde von der Druckwelle mit voller Wucht erwischt. Ihr rechter Arm wurde dabei weggerissen. Sie erlitt aber noch unzählige weitere lebensbedrohliche Verletzungen. 

 

Am 10.8.1892 kam es wieder zu einem Zwischenfall. Vormittags waren die Witwe Franziska Hosnel und das Mädchen Elisabeth Werstadt in der Mitte des Fabrikskomplexes mit Arbeiten beschäftigt. Dabei dürfte Frau Hosnel eine mit explosivem Stoff gefüllte Büchse fallen lassen haben. Daraufhin kam es zu einer heftigen Detonation. Dabei wurden Fenster und Türen zertrümmert und ganze Bretter aus der Wand gerissen. Die Hand und der Unterarm von Frau Hosnel wurden regelrecht zerfetzt. Weiters erlitt sie schwere Verletzungen im Gesicht und am Auge. Frl. Werstadt kam mit Brandwunden ersten Grades im Gesicht und an der Hand davon. Hinzu kam natürlich noch erheblicher Sachschaden durch die Zerstörung der Produktionshalle.   

 

Neben Zündkapseln wurden im Werk von Viktor Alder  natürlich auch noch andere chemische Produkte erzeugt. Vor allem der wachsende Markt der Photographie bot Absatzmöglichkeiten. Mit seinem Schwager Ferdinand Hrdliczka, den Begründer von Herlango, verband ihn das Interesse an der Weiterentwicklung der Photographie.

Carl Reißer, aber vor allem auch Viktor Alder erhielten zahlreiche Patente. 1869 z.B. für die Erfindung, mit der man die kupfernen Zündpillen für Hinterlader füllen konnte. Dabei benutzten sie eine rotierende Scheibe mit Zündmasse. Weiters isolierten sie die einzelnen nassgefüllten Zündpillen, so dass sie gefahrlos getrocknet, transportiert und in die kupfernen Hülsen gepresst werden konnten. 1875 erhielt Viktor Alder das Privilegium für eine Zündkapsel-Einpressmaschine, 1881 und 1888 für die Herstellung von wasserdichten Zündkapseln. 

 

Bei der niederösterreichischen Gewerbe-Ausstellung im Jahre 1880 wurde das Unternehmen von Viktor Alder mit der Medaille erster Klasse prämiert. 

 

1891/92 wurde Viktor Alder in einen Streit um die Erzeugung von Kaltwasserseife involviert. Ein gewisser Herr Baumgartner hatte diese erfunden und ein Patent dafür erhalten. Die Seife fand regen Absatz und warf gutes Geld ab. Da kam einem Herrn J. Bauer die Idee, ebenfalls diese Seife herzustellen. Er wollte Hrn. Baumgartner zuerst das Patent abkaufen. Als ihm das nicht gelang, versuchte er mit allerlei List und Tücke an die Rezeptur für die Seife zu kommen. Er schaltete sogar einen Anwalt ein, der Herrn Bauer ein Angebot machen sollte. Bauer sollte aber vorher die Inhaltsstoffe bekanntgeben. Und er sollte die Höhe des Umsatzes nennen, mit dem man mit dem begehrten Produkt rechnen könne. Während Baumgartner beim Advokaten saß, versuchte Bauer die Gattin des Patentinhabers zu bestechen, um an das Geheimnis zu kommen. Als all seine Winkelzüge nicht zum gewünschten Ziel führten, engagierte Bauer Viktor Alder. Bauer brachte dem Chemiker Proben der Seife und beauftragte ihn, diese zu analysieren und die Bestandteile herauszufinden. Danach sollte er den Gehilfen von Bauer in der Erzeugung der Seife unterrichten. Dieses Geschäft kam tatsächlich zu Stande. Herrn Baumgartner blieb nichts anderes übrig, als sein Recht als Privilegieninhaber einzuklagen.  

 

Viktor Alder war auch Mitglied der Wiener Photographischen Gesellschaft, sowie beim Chemiker- und Drogistenverband. Vor allem aber war Viktor, wie die meisten Familienmitglieder, ein begeisterter Jäger. Er hatte in Lassee ein Jagdrevier gepachtet. Am 13. August 1896 nahm er dort an einer Rebhühnerjagd teil. Dabei kam es zu einem folgenschweren Unfall. Aus Alders Gewehr löste sich plötzlich ein Schuss. Den Berichten zufolge, soll Alders Vorstehhund an die Waffe angerannt sein, wodurch der Schuss ausgelöst wurde. Laut Zeugen soll Alder den Hund zuvor mit der Peitsche geschlagen haben. Jedenfalls traf die gesamte Schrotladung Viktor Alder und zerschmetterte regelrecht seinen Kopf. Er brach sofort tot zusammen.  

 

Zur selben Zeit war sein 18jähriger Sohn zu Besuch bei seiner Schwester in Mähren. Dort stürzte er mit dem Rad derart unglücklich, dass er sich dabei erhebliche Verletzungen zuzog. Die verständigte Mutter eilte sofort zu ihrem Sohn. Von dort schickte sie an den Pfarrer von Lassee ein Telegramm. In diesem bat sie ihn, ihren Gatten schonend vom Unglück seines Sohnes zu informieren. Nun hatte der Pfarrer aber die traurige Aufgabe Maria Alder die Nachricht über den Tod ihres Gatten zu überbringen

Die Leiche von Viktor Alder wurde zuerst nach Lassee gebracht und von dort in die Wohnung in Wien-Oberlaa, wo sie aufgebahrt wurde. Am Nachmittag des 16. August brachte man den Sarg mit den sterblichen Überresten zur Einsegnung in die Pfarrkirche St. Johann. Im Anschluss fand die Bestattung am Zentralfriedhof statt. Viktors letzte Ruhestätte ist die Familiengruft in der Gruppe 47C/G2. Bis vor kurzem war das Grab links und rechts von einer Hecke eingerahmt. Jetzt steht es frei.  

Am Unglücksort errichteten Viktor Alders Freunde ein Denkmal. Am 8. August 1897 fand unter großer Teilnahme der Bevölkerung eine feierliche Prozession zum Marterl statt. Nach Ansprachen und musikalischer Umrahmung erfolgte der Weiheakt. Viktor Alders Jagdgenosse, Alexander  Dolainsky, übergab das Denkmal an die Gemeinde mit dem Ersuchen, es in Obhut zu nehmen. Dazu überreichte er dem Bürgermeister eine Obligation von 200 Kronen. Von den Zinsen sollte das Denkmal zukünftig erhalten werden.   

 

Nach der Begradigung und Neugestaltung der Leopoldsdorfer Straße wurde der Bildstock versetzt. In den Jahren 1996 und 2000 wurde er vom Verschönerungsverein Lassee restauriert (siehe Bild links). Leider ist sein Zustand dzt. wieder sehr schlecht (die beiden Bilder rechts) und die Inschrift nicht mehr zu lesen.

Maria Alder geb. Kopitsch (

Maria Alder war Viktors Erbin. Als solche übernahm sie auch seinen Betrieb und führte ihn als Alleininhaberin weiter. Damit war sie eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit. Ihre Söhne Viktor und Rudolph übernahmen die Geschäftsführung. 1912 schied Maria Alder aus dem Unternehmen aus und übergab es als Offene Handelsgesellschaft an ihre Söhne Viktor und Rudolph. 

 

Maria Alder starb am 28. Feber 1921 im Alter von 66 Jahren in ihrer Wohnung in der Gudrunstraße 120 an Nebennierenentartung. Am 3. März wurde der Leichnam in der Pfarrkirche am Keplerplatz eingesegnet und im Anschluss am Zentralfriedhof in der Familiengruft (47C/G2) zur letzten Ruhe gebettet. 

Parte Maria Alder geb. Kopitsch 1921

 

Helene (1871-1929), die Tochter aus erster Ehe, heiratete den Holzindustriellen Max Hrdliczka (1865-1958). Hinweis: Detaillierte Informationen zu diesem Teil der Familie findest Du in meinem Beitrag über die Familie Hrdliczka

 

Sohn Viktor Emil Rudolph (1877-1948) führte den Betrieb seines Vaters weiter. Er brachte es damit zu weltweitem Ruhm und Anerkennung und wurde sogar geadelt.  Mehr über ihn und wie es mit dem elterlichen Betrieb weiterging, kannst im Beitrag "Viktor Alder (1877-1948)" lesen. 

 

Sohn Rudolph Josef Wilhelm erblickte am 11. Aug. 1878 in Wien das Licht der Welt. Nach dem Tod seines Vaters führte er eine Zeit lang gemeinsam mit seinem Bruder Viktor (1877-1948) den väterlichen Betrieb. 

Am 17. Jänner 1903 heiratete er in Tattenitz seine Cousine Beatrix Alder (*1884). Sie war die Tochter seines Onkels Wilhelm Alder. Da Beatrix zum Zeitpunkt der Hochzeit noch minderjährig war, musste ihr Vater eine schriftliche Einwilligung zur Eheschließung geben. Weiters waren ein kirchlicher und ein staatlicher Dispens vom Ehehindernis wegen Blutsverwandtschaft notwendig. Interessant dabei ist die unterschiedliche Einordnung des Verwandtschaftsverhältnisses von Kirche und Staat. Beatrix und Rudolf waren Cousin und Cousine. Im alten katholischen Kirchenrecht wurde bis 1983 der Grad der Verwandtschaften durch Zählen der Generationen bis zu einem gemeinsamen Vorfahren vorgenommen. Damit waren Beatrix und Rudolf aus kirchlicher Sicht im 2. Grad miteinander verwandt. Der rechtliche Verwandtschaftsgrad hingegen wurde durch die Zahl der „vermittelnden Geburten“ bestimmt. D.h. es wurden alle Geburten gezählt, bis man auf einen gemeinsamen Vorfahren stieß.  Demzufolge waren Beatrix und Rudolf im 4. Grad miteinander verwandt. 

 

Aus der Ehe gingen 4 Kinder hervor:

  • Rudolf (1903 – 1992)
  • Wilhelm (Guillermo) Victor Maria Alder (1904 – 1979)
  • Kurt (1906-1988)
  • Beatrix (1908 – 1974) verh. Regenermel 

1904 wurde Rudolph Alder mit dem päpstlichen Ehrenkreuz ausgezeichnet. 1930 schied er aus dem Familienbetrieb aus. Damit wurde sein Bruder Viktor der alleinige Inhaber. 

 

Der älteste Sohn Rudolf bereitete den Eltern einige Sorgen. 1925 wurde er in Graz verhaftet. Er hatte dort im Konvent der Franziskaner gewohnt und dabei das Kloster durch mehrere Diebstähle um eine beachtliche Summe geschädigt. In späteren Jahren führte er eine Drogerie in Puchberg. 

 

Sohn Wilhelm verschlug es nach Argentinien, wo er heiratete und 1979 auch starb.   

 

Die Eheleute Rudolph und Beatrix Alder trennten sich 1919, aber erst 1939 erfolgte die gerichtliche Scheidung. Was aus Beatrix Alder wurde, konnte ich leider nicht eruieren. Rudolph starb 1945 und wurde am 11.5.1945 am Friedhof Kalksburg (Grab 10/71) beerdigt. In diesem Grab fanden später auch seine Tochter Beatrix und ihr Ehemann Alfred Regenermel ihre letzte Ruhestätte.   

 

Tochter Maria (1880-1971) war die Drittgeborene von Viktor und Maria Alder. Sie wurde „Maus“ gerufen und heiratete den Arzt Dr. Victor Hrdliczka, den Bruder ihres Schwagers Max Hrdliczka.
Hinweis: Mehr über diesen Teil der Familie findest du in meinem Blog-Artikel über die Familie Hrdliczka. Begraben sind sie am Zentralfriedhof in einer eigenen Familiengruft (71B/46).   

Ernst Alder (1881-1918)

Sohn Ernst Carl Maria (1881-1918) war jüngste Kind von Viktor und Maria Alder und kam am 7. Juni 1881 zur Welt. Er heiratete am 5. April 1905 in der Pfarre St. Elisabeth in Wien Johanna Alexandrine Dolainski. Ihre ältere Schwester hatte 5 Jahre zuvor Ernsts Bruder Viktor geheiratet. Ihre Eltern waren Alexander Dolainski (1848-1922) und Josefine Rad (1850-1906).  

 

Die Familienbeziehungen in der Familie Dolainsky sind sehr interessant. Der Großvater der Bräute, Ferdinand Dolainski, war in zweiter Ehe mit Gertrude Rad, einer Tochter des Würfelzuckererfinders Jacob Christoph Rad, verheiratet. Sein Sohn Alexander Dolainski stammte aus seiner ersten Ehe. Dieser heiratete Josefine Rad, die jüngere Schwester seiner Stiefmutter. Damit waren Vater und Sohn gleichzeitig auch Schwager. Die Tante der beiden Alder-Bräute war damit gleichzeitig auch ihre Großmutter.  

 

Ferdinand Dolainsky (1804-1885) gründete 1829 in Floridsdorf das Unternehmen „Ferdinand Dolainski & Co.“ Er war ein bedeutender österr. Industriepionier und Erfinder. Er entwickelte z.B. die Maschinen für die ersten industrialisierten Dampfbrauereien und Zuckerraffinerien der k.u.k. Monarchie. Neben Mautner-Markhof war er Erfinder der Presshefe-Herstellung. Teilweise betrieb er Anlagen auch selbst.  So errichtete er u.a. 1844 die erste österreichische Zuckerfabrik in Dürnkrut. Später übersiedelte das Unternehmen ganz in die Nähe von Viktor Alders Werk in die Simmeringer Straße im 10. Bezirk.

 

Hinweis: Mehr über den Würfelzuckererfinder Jacob Christoph Rad kannst du in meinem Blog-Artikel über die Familie Hrdliczka nachlesen. 

Johanna Alder geb Dolainski (1886-1982) mit Sohn Ernst

Im Juni 1906 kaufte Ernst Alder das Gut Reichersberg, das früher ein Mustergutshof von Erzherzog Ludwig war. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Der älteste Sohn Ernst (1906-1978) kam noch in Wien zur Welt. Die Zweitgeborene Hilde (1908-1909) wurde schon auf Gut Reichersberg geboren. Sie starb aber mit 11 Monaten und wurde in der Familiengruft ihres Großvaters Viktor Maria Alder am Zentralfriedhof (47C/G2) beigesetzt.

 

1911 wurde wieder ein Mädchen geboren. Sie erhielt ebenfalls den Namen Hilde (1911-1997). Im Mai 1917 komplettierte noch ein weiterer Sohn, Hans-Herbert (1817-1975), die Familie. Er wurde später Rechtsanwalt. Im 2. WK war er als Flieger im Einsatz. Dabei wurde er abgeschossen, hat dies aber überlebt. 

 

Ernst Alder starb am 7. Oktober 1918 an Grippe. Sein Leichnam wurde in der Pfarrkirche Ried eingesegnet und am Friedhof Ollern in einer Familiengruft bestattet.    

Seine Witwe Johanna blieb in Reichersdorf. Am 15. Mai 1920 heiratete sie Prof. Karl Holly (1880-1947). Die beiden bekamen noch ein gemeinsames Kind. Johanna Holly überlebte auch ihren 2. Ehemann. Sie starb am 17. Jänner 1982 im 96. Lebensjahr in Krems. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich am Friedhof Ollern.   

 

Das Gut Reichersdorf befindet sich heute noch im Besitz eines Nachfahren von Ernst Alder.  

Parte Johanna Holy, verw. Alder, geb. Dolainski 1982

 

Familienzweig Wilhelm Alder (1847-1923)

Wilhelm Alder erblickte am 7.Juli 1847 als 4. Kind von Wilhelm und Josefa Alder in Pitschendorf das Licht der Welt. 

 

Wilhelm wollte eine militärische Laufbahn einschlagen und trat daher in die k.k. Genieakademie ein. Aus dieser wurde er 1864 zu einem Kürassierregiment ausgemustert. 1866 machte er einen Feldzug mit. Aufgrund einer Verwundung musste er 1868 allerdings den Militärdienst quittieren.

 

1878 heiratete er Beatrix Krützner (1855-1933). Sie wurde „Bozena“ gerufen. Die beiden bekamen 3 Töchter:

  • Margaretha (*1881) ⚭ Dr. Adolf Kofranyi (*1876)
  • Beatrix (*1884) ⚭ Rudolf Josef Wilhelm Alder (1878-1945)
  • Josefine (*1885) ⚭ Alexander Michalek (1865)

Wilhelm wandte sich nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst wie sein Vater dem Forstwesen zu und nahm wie dieser eine Stellung beim Fürsten Liechtenstein an. Er arbeitete sich vom Forstpraktikant in Feldsberg bis zum Oberförster des Reviers Tattenitz hinauf. Im Laufe seiner Karriere hatte er noch etliche andere Reviere betreut. 1911 trat er nach 43jähriger Dienstzeit in den Ruhestand und übersiedelte nach Olmütz. Dort betätigte er sich gemeinsam mit seiner Gattin bei allen möglichen Wohlfahrtseinrichtungen. Vor allem während des 1. Weltkrieges engagierten sie sich in der Jugendfürsorge. Wilhelm rief selbst einige Wohlfahrtsaktionen ins Leben, übernahm aber auch fremde Projekte um sie zu einem positiven Abschluss zu bringen.  

 

Wilhelm Alder starb am 16.12.1923 im Alter von 76 Jahren in Olmütz an den Folgen eines Schlaganfalls.  Seine Frau Beatrix Alder lebte bis zu ihrem Tod am 15.11.1933 weiterhin in Olmütz

 

Tochter Margaretha erblickte am 23. Juni 1881 in Landskron das Licht der Welt. Sie wurde 1911 in Tattenitz die Ehefrau des verwitweten Arztes Dr. Adolf Kofranyi (*1876). Adolf brachte ein Kind in die Ehe mit. Der Bräutigam war der Sohn des gleichnamigen Prager Arztes Dr. Adolf Kofranyi. Während des 1. Weltkriegs kam Dr. Kofranyi Jun. 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Er kehrte erst 1918 wieder in die Heimat zurück.

Tochter Beatrix (Bea) kam am 20. Jänner 1884 in Nevojice zur Welt. Am 17. Jänner 1903 heiratete sie in Tattenitz ihren Cousin Rudolph Josef Wilhelm Alder (1878-1945). Mehr dazu siehe oben! 

 

Die jüngste Tochter Josefine (*1885) feierte am 28. August 1909 in Tattenitz mit dem aus Wien stammenden Alexander Michalek Hochzeit. Der Bräutigam war Professor am k.k. Obergymnasium in Landskron.

 

 

Familienzweig Else Alder (1854-1916) verh. Fiedler

Else war das jüngste Kind von Wilhelm und Josefa Alder und erblickte 1854 das Licht der Welt. Sie heiratete im August 1873 den aus Sternberg stammenden Heinrich Fiedler (*1850). Die beiden lebten dann auch in Sternberg und hatten 2 Kinder:

  • Else (*1874) ⚭  Heinrich Czeschner
  • Marie (*1878)

Heinrich Fiedlers Vater hatte eine Wollwarenfabrik in Sternberg. Heinrich stieg in das Unternehmen ein und übernahm es später auch. Er war auch im Sternberger Gemeinderat tätig. 

 

Else Fiedler starb am 30.7.1916 nach langer schwerer Krankheit. Sie wurde in der Familiengruft am städtischen Kommunalfriedhof in Olmütz zur ewigen Ruhe gebettet.  

Parte Else Fiedler geb. Alder 1916

Bildquellen:

  • Stammbaum: © Karin Kiradi
  • Geburtsmatrikel Hans Alder: Familysearch
  • Heiratsmatrikel Hans Alder und Emma Augustin: Familysearch
  •  Heiratsmatrikel Hans Alder und Fanny Hefele: Matricula Online
  • 1. Österr. Bundesschießen: Neue Illustr. Zeitung v. 1. 8.1880, Seite 4 und 12: Anno ONB
  • Festzug des 1. Österr. Bundesschießen 1880: ONB digital
  • Parte Karl v. Ott: Prager Abendblatt v. 25. August 1904, Seite 6: Anno ONB
  • Parte Maria v. Otto: 
  • Werbung C.Reisser & Alder: Wienbibliothek digital
  • Werbung C. Reisser & Alder: Wienbibliothek digital
  • Inserat Photographie: Neue Freie Presse v. 11. Juni 1896, Seite 22: Anno ONB
  • Fotos v. Grab Viktor Alders: © Karin Kiradi
  • Bildstock in Lassee früher: "Kleindenkmäler in der Gemeinde Lassee" v. Franz Brandstetter
  • Bildstock heute: © Gerda Aichinger-Pusch
  • Heiratsmatrikel Rudolph Alder und Beatrix Alder: Familysearch
  • Parte Ernst Alder: Wr. Landwirtschaftl. Zeitung v. 12. Oktober 1918, Seite 6: Anno ONB
  • Parte Else Alder: Mährisches Tagblatt v. 31. Juli 1916, Seite 8: Anno ONB

Herzlichen Dank an Hans Langenbach, der mir freundlicherweise Fotos aus der Familiensammlung zur Verfügung gestellt hat.!

Quellen:

  • Alder Firmengeschichte
  • Auer von Welsbach-Museum
  • Wiener Zeitungv. 30. Januar 1858, Seite 4: Anno ONB
  • Wiener Zeitung v. 6. März 1869, Seite 17: Anno ONB
  • Neues Wiener Tagblatt v. 27. Juli 1876, Seite 19: Anno ONB
  • Die Presse v. 8. Juni 1880, Seite 15: Anno ONB
  • Wiener Zeitung v. 11. Juni 1880, Seite 3: Anno ONB
  • Die Presse v. 18. September 1880, Seite 11: Anno ONB
  • Neues Wiener Tagblatt v. 28. Februar 1883, Seite 4: Anno ONB
  • Neues Wiener Tagblatt v. 8. Oktober 1885, Seite 23: Anno ONB
  • Die Presse v. 9. Oktober 1885, Seite 9: Anno ONB
  • Wiener Allgem. Zeitung v. 11. Oktober 1885, Seite 4: Anno ONB
  • Deutsches Volksblatt v. 3. Januar 1892, Seite 7: Anno ONB
  • Erlafthal-Bote v. 14. August 1892, Seite 3: Anno ONB
  • Neues Wiener Tagblatt v. 15. August 1896, Seite 5: Anno ONB
  • Grazer Tagblatt v. 15. August 1896, Seite 17: Anno ONB
  • Photographische Correspondenz 1896, Hauptteil S. 518 (458): Anno ONB
  • Mährisches Tagblatt v. 7. Juli 1900, Seite 5: Anno ONB
  • Neues Wiener Journal v. 21. Mai 1904, Seite 7: Anno ONB
  • Wiener Zeitung v. 22. Juni 1912, Seite 29: Anno ONB
  • Salzburger Volksblatt v. 24. Juli 1918, Seite 3: Anno ONB
  • Innsbrucker Nachrichten v. 29. Juli 1918, Seite 4: Anno ONB
  • Grazer Volksblatt v. 11. Februar 1925, Seite 5: Anno ONB
  • Wiener Zeitung v. 20. Juli 1930, Seite 12: Anno ONB

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Kommentare: 4
  • #1

    Ingrid (Montag, 08 Januar 2024 08:41)

    Das war wieder einmal eine unglaublich interessante und umfangreiche Recherche!! Vielen Dank �

  • #2

    Erich Lindengrün (Montag, 08 Januar 2024 12:20)

    Liebe Karin!
    Deine Nachforschungen sind immer hoch professionell und spannend.
    Seit der Margarethe Manhardt bin ich bei dir.
    Vielen Dank und ganz liebe Grüße Erich

  • #3

    Heinz K. (Montag, 08 Januar 2024 12:37)

    Liebe Karin!
    Ich bin jedesmal fasziniert, mit welcher umfangreichen Akribie Sie die Beiträge erstellen. Dafür mein uneingeschränktes Lob und meine aufrichtige Anerkennung. Danke, danke! Heinz

  • #4

    Othmar E.R. PUSCH sen. (Dienstag, 09 Januar 2024 09:13)

    Hi dear Kiki! Spitze (wie immer) - glG auch an Deine Mutter / Othi :-)
    PS... ein tippie (?) <-> ein "mit" ggf. zuviel ? Bitte dies - nach Maßgabe Deiner Zeit - wohlwollend zu prüfen:
    "... Sohn Rudolph Josef Wilhelm erblickte am 11. Aug. 1878 in Wien das Licht der Welt. Nach dem Tod seines Vaters führte er (!?<->)mit (<->?!) eine Zeit lang gemeinsam mit seinem Bruder Viktor (1877-1948) den väterlichen ... !